13. Dezember

von Julia Sörgel
13. Dezember 2023

Weihnachtswünsche zweier Kinder (unterschiedlicher sozialer Herkunft)

Mein Weihnachtswunsch für heuer ist
ganz einfach und nicht groß:
Zuerst der Christbaum, bunt geschmückt,
und was zum Lesen bloß.
Denn, lesen mag ich furchtbar gern.
Ich sehe jedes Bild
in den Gedanken voll vor mir –
und dort ist gar nichts wild!

So wenig wünschst du dir zum Fest?
Du tickst nicht richtig, denk’ ich mir!
Es ist das größte Fest des Jahres –
da wird gewünscht in Hochmanier!

Die Skiausrüstung, die muss her,
das Top - Pc-Spiel auch.
Nintendo hat noch nie gefehlt,
das ist bei uns so Brauch!
Dazu kommt noch so vieles mehr,
ich kann es nicht aufzähl’n,
weil manches Mal die Sachen mich
teilweise auch schon quäl’n!

Sag, meinst du nicht, das ist zu viel?
Viel weniger genügt!

Wer solches sagt und das auch denkt,
sich selbst sehr wohl belügt!
Denn, wer sehr viel besitzt, ist reich,
der leist’t sich allerhand.

Doch, wenn was schief geht, trägt er auch
ein einfaches Gewand!
Dann geht es ihm, wie’s uns jetzt geht,
er schafft es nicht, stürzt ab.
Wie froh bin ich, dass ich nicht viel,
doch nie zu wenig hab’!
Bin glücklich und zufrieden. Hör’:
Gewinn ist jeder Tag!
Bin froh, dass ich nicht DU sein muss,
wüsst’ nicht, ob ich das mag!

Richard Mösslinger