Die Bausteine des Lebens

von Julia Sörgel
22. März 2023

Mit freiem Auge sind nur jene Gegenstände für uns sichtbar, welche größer als 0,1mm groß sind. Die Bausteine aus denen Lebewesen aufgebaut sind, sind jedoch viel kleiner und daher für das menschliche Auge unsichtbar. Um diese "unsichtbare Lebensumwelt" sichtbar mach zu können, wird ein Mikroskop benötigt. 

Mit Hilfe eines Durchlichtmikroskops lassen sich Objekte vergrößern, welche für Licht durchlässig sind. Hierzu eignet sich etwa das beinahe transparente Häutchen einer Zwiebel. Unter dem Mikroskop betrachtet erkennt man dann, dass dieses vermeintlich homogen aussehende Häutchen aus vielen winzig kleinen (0,025mm) Bausteinen besteht, welche in ihrer Anordnung an eine Ziegelmauer erinnern. Bei den "Bausteinen" handelt es sich aber nicht um kleine Ziegeln, sondern um Pflanzenzellen, welche für den Aufbau des Gewebes, und so auch für das Zwiebelhäutchen, verantwortlich sind. Da Pflanzen, im Gegensatz zu Tieren, über kein richtiges Skelett verfügen, benötigen sie für ihre eigene Stabilität auch stabilere Zellen. Diese Stabilität wird über eine Zellwand erreicht welche bei tierischen Zellen nicht zu finden ist. Ein weiterer Unterschied zur tierischen Zelle stellt das Vorhandensein der Vakuolen dar, welche nichts anderes sind als Hohlräume, die mit Wasser und Zucker gefüllt sind, um der Pflanze diese in schlechten Zeiten bereitstellen zu können. Vergleichbar mit Fettpölsterchen beim Menschen. Um überhaupt Zucker einlagern zu können, müssen Pflanzen diesen jedoch zuvor mit Hilfe von Licht in der Photosynthese herstellen. Dafür besitzen Pflanzenzellen spezielle grüne Zellorganellen, die Chloroplasten, welche der Zwiebel allerdings fehlen, da sie unterirdisch (im Dunkeln) heranwächst und erst die grünen Blätter beim Austreiben Photosynthese betreiben können. Das wichtigste Zellorganell einer Zelle stellt zweifellos der Zellkern dar, welcher den genetische Bauplan (DNA) eines Lebewesens beinhaltet und folglich sowohl in pflanzlichen, als auch tierischen Zellen zu finden ist.

Bevor überhaupt mit dem Mikroskopieren begonnen werden konnte, mussten die Gerätschaften kennengelernt werden, denn es war das erste Mal für die SchülerInnen, dass sie selbst mit einem Mikroskop arbeiten durften. Nach der Einführung ging es daran das zu mikroskopierende Präparat herzustellen. Hierfür wurde die äußerste Schicht einer Zwiebel gelöst und das innen liegende Zwiebelhäutchen rautenförmig mit Hilfe einer Rasierklinge zerschnitten. Anschließend wurde eine dieser Routen in einen auf einem Objektträger platzierten Wassertropfen gelegt und das Präparat mit einem Deckgläschen verschlossen.

Die Ergebnisse wurden auf einem Blattpapier skizziert und beschriftet. Der Forscherdrang und die Faszination für die unsichtbare Lebenswelt war den SchülerInnen dabei ins Gesicht geschrieben.